Sie sind da!

Das Warten hat ein Ende! Die lang ersehnten Würfe sind endlich da. Jetzt geht die Arbeit erst richtig los.

Vier Wochen ist es her, dass wir Nevada und Freya mit Frechdachs verpaart haben. Jetzt sind beide Würfe endlich da! Dafür haben wir viel vorbereitet – und es hat sich gelohnt.

Nevadas Babys sind am 17. Mai geboren worden, Freyas einen Tag später, am 18. Mai. Beide haben tagsüber geworfen, was eher ungewöhnlich ist. Die meisten Kaninchenbabys werden in der Dämmerung früh morgens oder abends geboren. Die Vermutung, dass die Babys da sind, kam uns, weil das Gehege plötzlich voller Fell war. Außerdem waren die beiden jeweils die ganze Zeit im Stall. Da es momentan warm ist, gehen die Kaninchen eher selten bis gar nicht rein. Also haben wir nachgeschaut und tatsächlich an beiden Tagen jeweils ein Nest gefunden. Natürlich haben wir mit dem Nachschauen gewartet, bis die Häsinnen wieder draußen waren, um sie nicht beim gebären oder säugen zu stören.

Die Vorbereitung

Etwa eine Woche vor dem erwarteten Geburtstermin hatten wir im Innenbereich des Stalls ein Brett angebracht, um einen Bereich für die Babys abzutrennen. Sandor und Gregor sind gerade in einer wilden Phase und spielen sehr viel. Dabei jagen sie durch das ganze Gehege. Durch das Brett gibt es jetzt einen Bereich, in dem nicht gejagt und herumgetrampelt wird.

In diesen abgetrennten Bereich haben wir zwei Kaninchenhäuschen gestellt. Das eine hatte sowieso schon ein aufklappbares Dach. Bei dem anderen haben wir das festgenagelte Dach abgetrennt und mit Scharnieren so befestigt, dass wir auch hier das Dach aufklappen können. Nur so ist eine stressfreie und sichere Nestkontrolle möglich. Denn so müssen wir das Häuschen nicht anheben und alles darin bleibt genauso, wie die Häsinnen es hergerichtet haben.

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Durch das Trennbrett ist der Bereich hinten davor geschützt, dass dort gejagt und herumgetrampelt wird. Die Babys sind dort sicher. Jetzt stehen außerdem noch zwei Häuschen hinten. Darin befinden sich die Nester.

Die Würfe

Nevada hat als erste geworfen. Ihr Nest hat sie wie vermutet in eines der Häuschen gebaut, die wir extra als „Wurfhöhlen“ aufgestellt hatten. Es war sehr dicht mit Stroh und Fell ausgepolstert, genau wie es sein sollte. Am ersten Tag, einige Stunden nach der Geburt, haben wir nur eben hineingeschaut. Es war warm und auf den ersten Blick schienen alle Babys lebendig und aktiv zu sein. Ein genaues Zählen war allerdings nicht möglich, denn die Babys lagen zum Teil übereinander.

Am zweiten Tag haben wir eine erste richtige Nestkontrolle gemacht. Dabei konnten wir die Kleinen auch zählen: acht Babys! Sie hatten alle pralle Bäuche – ein Zeichen, dass sie gesäugt worden sind. Eines der Babys ist allerdings viel kleiner als die anderen. Größenunterschiede sind zwar normal, aber das kleine ist wirklich winzig.

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Freyas Wurf kurz nach der Geburt. Die Babys sind warm in Stroh und Fell verpackt.

Freya hat einen Tag später geworfen. Wir waren etwas besorgt, dass sie versuchen würde, ihr Nest in das gleiche Häuschen zu bauen wie Nevada. Das hatte sie eine Woche zuvor bei ersten Übungen bereits versucht. Freya hatte vorher noch keine Babys wohingegen Nevada bereits zweimal geworfen hat (Sandor & Gregor sind ihre ersten Jungtiere, Freya stammt aus ihrem zweiten Wurf).

Doch alle Sorge war umsonst. Freya hat ein perfektes Nest in das andere Häuschen gebaut, genau wie wir es gehofft hatten. Auch sie hat acht quirlige Babys geworfen! Da sie eher nebeneinander statt übereinander lagen, war schon bei der ersten Kontrolle und ohne Anfassen ein genaues Zählen möglich.

Am nächsten Tag, bei der ersten richtigen Kontrolle, hat sich die Zahl bestätigt. Auch Freyas Babys sind alle gut genährt und quirlig. Einige sind etwas kleiner, aber die Unterschiede sind nicht so groß wie bei Nevadas Winzling.

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Eins von Nevadas Babys am zweiten Tag. Die spätere Zeichnung kann man schon erahnen.

Die Sorge

Nachdem beide Würfe da waren, haben wir festgestellt, dass Sandor und Gregor in die Häuschen mit den Nestern gehen. Dort haben sie einiges an Stroh herausgeholt. Dieses Verhalten hat mir Sorgen bereitet, denn ein kaputtes Nest ist natürlich schlecht für die Babys. Die beiden Mütter haben zwar immer wieder die Eingänge verschlossen, doch die Jungs schienen das besonders interessant zu finden.

Bei der nächsten Nestkontrolle heute Morgen konnten wir jedoch beruhigt feststellen, dass beide Häsinnen ihre Nester repariert haben. Nevada hat sogar noch mehr Fell ausgezupft und das Nest weiter ausgepolstert. Freyas Nest war etwas offen. Ich habe es bei der Nestkontrolle wieder etwas mehr ausgepolstert.

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Nevadas Babys an Tag 3.
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Freyas Babys an Tag 2.

Erste Entwicklung

Nevadas Babys sind einen Tag älter, also heute drei Tage alt. Sie haben bereits erste Fellspitzen. Freyas Babys sind mit ihren zwei Tagen noch nackt. Alle 16 haben pralle Bäuche und sind aktiv.

Das winzige Baby aus Nevadas Wurf macht uns jedoch Sorgen. Auch sein Bauch ist prall, doch es wächst überhaupt nicht. Sein Kopf ist sehr groß im Verhältnis zum Körper und es wirkt noch stark wie ein Embryo. Ich vermute, dass es ein sogenannter „Kümmerling“ oder auch ein „Peanut Baby“ ist.

Dieser Letalfaktor kann auftreten, wenn man Zwergkaninchen miteinander verpaart. Er sorgt für die Zwergengröße. Nevada ist kein reines Zwergkaninchen. Gleiches gilt für Frechdachs. Trotzdem kann das Zwergengen weitergegeben werden. Die Peanut Babys sterben meist innerhalb weniger Tage. Wenn nicht, bekommen sie später starke Probleme, zum Beispiel mit der Verdauung. Bisher hatte Nevada nie ein Peanut Baby. Doch dieses Kleine hat vermutlich keine wirkliche Chance.

 

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